Einfach einmal innehalten

Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach da zu sitzen und vor sich hinzuschauen. (Astrid Lindgren)

 

Thema: Einfach einmal innehalten

 

Die Ferienzeit ist für die meisten von uns vorbei. Wir waren im Urlaub in der Schweiz. Auch dort sind uns Pflanzen begegnet, die sonst nur sehr selten zu finden waren. Eine davon ist die Silberdistel, auch Eberwurz genannt.

 

Diese Pflanze wächst in den Bergen der Alpenländer, Skandinavien, der Hohen Tatra und Südrussland. Die Eberwurz enthält Carlinaoxid, das eine nachgewiesene antibakterielle Wirkung aufweist. Die Pflanze ist ein wichtiger Bestandteil der Schwedenkräuter, die Maria Treben beschrieben hat.

 

Aber auch die Heilige Hildegard von Bingen kannte diese Pflanze schon.

 

Sie empfahl sie bei erhöhter Krankheitsanfälligkeit, um die Wiederstandkraft und das Immunsystem zu stärken und eine schnellere Erholung des Patienten zu fördern.

 

Sie meinte sogar:“ ..nehme dies Pulver…regelmäßig und du wirst keine großen oder lange Krankheit haben bis zu deinem Tod. Und kein Mensch meide dieses Pulver, weil er, wenn er gesund ist und dieses Pulver täglich isst, nicht lange krank sein wird. Und wer krank ist und es isst, wird gesundwerden.“

 

Wenn Du diese Pflanze regelmäßig zu Dir nehmen willst, kannst Du entweder Tee trinken oder etwas von dem Pulver einnehmen. Du bekommt sie als Radix Carlinae in der Apotheke oder als Eberwurzpulver bzw. Eberwurzwurzel bei Kräuter Schulte.  Die Schwedenkräuter auf Dauer einzunehmen würde ich Dir nicht empfehlen, weil sie noch andere Bestandteile enthalten, die nicht für eine dauerhafte Einnahme gedacht sind.

 

Die Silberdistel hat die Eigenart, das die Blüte nur bei schönem Sonnenwetter ihr hübsches Inneres zeigt, wobei die äußeren Hüllblätter, silbrig kreisförmig einen Kranz um das Blüteninnere bilden. Die Blüte erinnert dann stark selbst an eine Sonne. Sobald das Wetter sich auch nur eine bisschen verschlechtert und nur einige Wolken aufziehen, schließen sich die Blütenköpfchen sofort.

 

Geht es uns nicht oft auch so? Sobald man das Gefühl hat, dass es nur Negatives in unserem Leben oder in der Welt gibt, zieht man sich schnell ins  Schneckenhaus zurück und sieht das Schöne nicht mehr?

 

Ich möchte Dich heute einladen, öfter einmal nach oben in den Himmel zu schauen und den ständigen Tanz der Wolken zwischen Erscheinen und Verschwinden zu beobachten.
Sie kann man nicht einfangen, nicht kaufen, nicht sammeln.
Sie haben keinen Anfang, kein Ende.
Und laden Dich ein,  nur zu schauen.
Und schenken Dir so einen Moment im Hier und Jetzt, einen Moment der Meditation, ohne bewusst meditieren zu müssen.. Wenn es Dir nicht gut geht, schaust Du immer nach unten. Doch schaust Du nach oben, öffnet sich der Brustkorb automatisch, Du kannst besser atmen und die Perspektive ändert sich.  Und Du entschleunigst. Wenn man nur irgendwohin schaut, ohne Absicht und Ziel, dann ist das Gehirn auf andere Weise aktiv, als wenn man etwas tut. Wir verbinden Ideen miteinander, sortieren sie neu.

 

Achtet gut auf Euch und bleibt gesund.

 

Herzliche Grüsse

 

Dietlind

 

Verwendetet Quellen:

 

Hildegard von Bingen, Physica Cap.1-146,S. 159

 

Anmerkung: Die im Text vorgestellten Empfehlungen sind nur zur Vorbeugung gedacht. Sie ersetzen keine Behandlung. Wenn jemand den Verdacht hat, an Corona erkrankt zu sein, wendet sich bitte an einen Arzt seines Vertrauens.