Die Seele ernährt sich von dem, worüber sie sich freut. ( Augustus Aurelius)
Thema: Sonne für die Seele
Dieses Jahr wächst eine weitere bekannte Heilpflanze sehr viel mehr als üblich.
Es ist das Johanniskraut. Es wird traditionell ab dem 24. Juni geerntet.
Es ist eine aufrecht wachsende mehrjährige Pflanze, 30-90 cm hoch mit goldgelbe Blüten. Die Knospen sondern beim Zerreiben einen blutroten Farbstoff ab. Daran kann man sicher erkennen, ob man die richtige Pflanze vor sich hat. Die Blütezeit ist von Juni bis August. Die Blätter sind mittelgrün bis bläulich bis 3 cm lang. Wenn man sie ins Gegenlicht hält, sieht man, dass sie perforiert sind.
Das Johanniskraut ist schon seit Jahrhunderten eine wichtige Heilpflanze. Es wird als Mittel gegen Melancholie, Ängste und leichte Depressionen eingesetzt. Ich finde, das passt sehr gut in unsere Zeit. Auch wenn die Neuinfektionen zurückgehen und unserer Urlaub unter Einschränkungen doch noch stattfinden kann, bleiben die Ängste: Wird es weiter aufwärts gehen oder gibt es einen weiteren Lockdown? Wie wird es wirtschaftlich weitergehen, bleibt mein Arbeitsplatz erhalten usw. Du kannst das Kraut als Tee verwenden. Wenn Du schulmedizinische Medikamente einnehmen musst, z.B. Antidepressiva, kann es sein, dass sich die innerliche Einnahme nicht mit Johanniskraut verträgt.
Außerdem fördert Johanniskraut bei längerer Einnahme die Sonnenempfindlichkeit der Haut.
Ich möchte Dir heute eine weitere Anwendung vorstellen: Johanniskrautöl.
Dieses Öl ist als Einreibung hilfreich gegen Nerven und Muskelschmerzen, wie zum Beispiel Ischiasbeschwerden. Es ist aber auch wirksam gegen Sonnenbrand. Außerdem hat es eine außerordentlich gute wundheilende und entzündungshemmende Eigenschaft, welche oftmals unterschätzt wird und sofort spürbar ist.
Du kannst in der Apotheke oder im Reformhaus kaufen. Es ist aber auch ganz leicht selbst herzustellen: Bei Sonnenschein gepflückte Blüten werden locker in ein leeres Marmeladenglas gefüllt und mit einem guten Olivenöl übergossen. Das Öl muss die Blüten gut bedecken. Dan wird ein Deckel daraufgelegt ( in den ersten Tagen nicht zugeschraubt, damit Gase entweichen können) und möglichst in die Sonne gestellt. Nach einer Woche kannst Du den Deckel zuschrauben. Mit der Zeit sieht Du, wie sich das Öl rot färbt. Je nachdem wir oft die Sonne scheint, kann es einige Wochen dauern. Wenn es dunkelrot ist, ist das Öl fertig und kann durch ein Tuch abgefiltert werden. Du kannst Dir so die Sonnenenergie für trübe Herbsttage speichern und später Dich durch Einreiben mit diesem Öl daran erinnern und Kraft tanken.
Achtet gut auf Euch und bleibt gesund.
Herzliche Grüsse
DIETLIND
Verwendetet Quellen:
Peper, Karl-Heinz, Ostfriesische Wildkräuterküche, S.42, Isensee Verlag
Peper, Karl-Heinz, Lexikon der ostfriesischen Natur- und Volksheilkunde, S. 76, Isensee Verlag
Anmerkung: Die im Text vorgestellten Empfehlungen sind nur zur Vorbeugung gedacht. Sie ersetzen keine Behandlung. Wenn jemand den Verdacht hat, an Corona erkrankt zu sein, wendet sich bitte an einen Arzt seines Vertrauens.